Unfreiwillige Pause
Wir fuhren an einem Dienstag von Susa auf die Assietta Kammstraße auf unserer Tour durch die Westalpen und waren von der Kulisse der Bergpanoramen begeistert. Auf 2440 m haben wir an einem schön gelegenen Platz unser Abendquartier aufgeschlagen und dort die Nacht verbracht.
Dass die Kammstraße am Mittwoch und Samstag von 9:00 - 17:00 Uhr nicht mit motorisierten Fahrzeugen befahren werden darf wussten wir. Waren aber der Annahme, dass wir sie am Morgen noch verlassen hätten dürfen. Auf dem Weg in Richtung Sestriere machte uns ein Belgier, der uns mit seinem Motorrad entgegenkam, darauf aufmerksam, dass in ca. 3km eine Polizeikontrolle sei und es satte Strafen gibt. Er wurde mit 100 Euro zur Kasse gebeten und musste den ganzen Weg wieder zurückfahren. Eine Ausfahrt in Richtung Sestriere wurde ihm nicht gewährt. Wir bedankten uns bei ihm und wendeten. Kurz drauf hielt uns ein deutscher Fahrradfahrer an und meine, dass wir geradewegs in eine Kontrolle führen und es 500,00 Euro kosten würde mit einem Geländewagen an einem Sperrtag angetroffen zu werde. Wir staunten nicht schlecht und fluchten. Hierauf lachte er und entschuldigte sich für seinen Gag. Wir erzählten von dem Belgier, der uns bereits gewarnt hatte. Der Fahrradfahrer erklärte sich bereit für uns die Situation auszukundschaften. Wir tauschten unsere Mobilnummer aus und er fuhr weiter.
Wir machten daraufhin am Colle Bourget rast und bereiteten alles für eine längere Pause vor. Kurze Zeit später erhielten wir von dem Radfahrer die Mitteilung, dass es eine Kontrolle gibt und die Schranke zu sei.
Wir entschieden nun bis 17:00 Uhr auszuharren. Es dauerte nicht lange, da kamen drei Motorradfahrer des Weges, die wir anhielten und auf die Kontrolle aufmerksam machten. Es war aber zu spät, sie wurden bereits zur Kasse gebeten. Sie waren mit 126,00 Euro je Motorrad dabei. Es waren Schweizer aus Thurgau, mit denen wir noch einen netten Plausch hatten. Kurze Zeit darauf kamen abermals zwei Motorradfahrer, die wir anhielten, um sie zu informieren. Es waren Franzosen, die noch nicht erwischt wurden. Sie bedankten sich und machten ebenfalls eine Pause bis 17:00 Uhr.
Ein wenig später kam ein PKW mit einem jungen Italiener aus Bozen, der kurz vorher in die Kontrolle geriet und 120,00 zahlen musste. Wir hatten mit ihm noch eine interessante Unterhaltung bezüglich seines Fahrzeugs mit der er auf große Reise ist. Während der Unterhaltung kamen dann zwei Polizeifahrzeuge, die bei uns Halt machten, um sich von unserem parkenden Fahrzeug ein Bild zu machen. Es war offensichtlich, dass wir mit dem Fahrzeug eine längere Rast machten. Wir versicherten, dass wir uns um 9:00 Uhr an diesen Punkt platzierten und ihn erst nach 17:00 Uhr verlassen werde. Dies glaubten sie und beließen es mit den besten Wünschen für unsere Weiterfahrt. Es kam dann noch ein polnischer Motorradfahrer, den wir anhielten, um ihn nicht unmittelbar hinter der Polizei noch erwischen zu lassen. Aber auch er wurde bereits erwischt und sollte 150,00 Euro bezahlen, hat sie aber auf 122,00 Euro runtergehandelt. Beim Blick auf sein Kennzeichen ist aufgefallen, dass er keines montiert hatte. Ich fragte, ob dies bei der Kontrolle nicht moniert wurde. Er sagte nein, und war sichtlich geschockt, da er es unbemerkt verloren haben muss. Er wendete und ging auf die Suche nach seinem Kennzeichen. Kurz vor 17:00 Uhr kam er wieder zu uns, bedankte sich für den Hinweis und wir montierten das Kennzeichen gemeinsam. Pünktlich um 17:00 Uhr machten wir, die beiden Franzosen und der Pole uns auf den Weg raus aus der Kammstraße. Wir hatten eine kurzweilige Rast mit netten Gesprächen, die einen bleibenden Eindruck hinterließen.
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