Retter in der Not
Unsere erste große Overland Tour war 2010 durch die Landschaften Corsicas. Bei dieser Tour kamen wir an einen schönen Strand, an dem wir einen ganzen Nachmittag verbrachten. Als der Abend kam, wollten wir unseren Explorer umplatzieren, um in ihm die Nacht zu verbringen. Als ich den Motor starten wollte, tat sich nichts. Wir hatten übersehen, dass durch die geöffnete Heckklappe die Innenbeleuchtung über den ganzen Nachmittag eingeschaltet war und somit die Batterie entladen wurde. Anschieben ist bei dem Automatik-Explorer keine Option.
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zu einem sich in der Nähe befundenen kleinen Campingplatz in der Hoffnung dort Hilfe zu bekommen. Dort angekommen mussten wir eine Absage erfahren, da dort keiner ein Überbrückungskabel hatte. Enttäuscht haben wir uns weiter zu Fuß ins Landesinnere gemacht, um dort in einer Ortschaft Hilfe zu finden als neben uns ein Wagen mit zwei jungen Corsen anhielt und fragte, ob sie uns mitnehmen könnten. Wir erklärten unsere Situation mit der leeren Batterie und fragten nach einem Überbrückungskabel. Die Jungs hatten ebenso keines dabei, versprachen aber eines bei einer Tankstelle auszuleihen, um uns dann damit Starhilfe zu geben. Wir sollten an unser Fahrzeug gehen, um dort auf sie zu warten. Es würde ca. eine Stund dauern. Wir gingen mit gemischten Gefühlen zu unserem am Strand stehenden Explorer und warteten. Wir waren skeptisch. Nach gut einer Stunde kamen die Jungs mit Überbrückungskabel und gaben Starthilfe.
Wir waren überglücklich und bedankten uns herzlichst. Als ich meine Geldbörse öffnete, um eine Entschädigung für Aufwand, Kabel und Zeit zu geben, wurde dies vehement abgelehnt. Sie hätten gerne geholfen und würden sich freuen, wenn wir ebenfalls Mal in die Situation kommen, helfen zu können, dies dann auch zu machen. Dies war und ist für uns selbstverständlich zu helfen, das durch unser Erlebnis nur noch verstärkt wurde. Wir fuhren dann mit dem Wagen gut 80 km an einen anderen Strand und übernachteten dort auf einem Parkplatz, um im Falle eines erneuten Startproblems, Autofahrer vorzufinden, die helfen könnten.
Es war aber nicht von Nöten, da unser Explorer am nächsten Morgen direkt ansprang. Von da weg hatten wir auf unseren Reisen immer ein Überbrückungskabel sowie eine separate Starter-Batterie dabei.
Robert Holz
Kommentare
Kommentar veröffentlichen