Festgefahren

 

 

Auf unserer Rückreise aus Montengro quer durch Bosnien und Herzegowina sind wir im August 2021 in Bosnien auf der Suche nach einem Abendplatz am Ramsko jezero See im weichen, durchnässten Seeufer in eine Matschrinne gefahren. Es sah sehr harmlos aus und so bin ich mit 4x4 genüsslich über die Rinne gefahren, die dann jedoch tiefer war wie vermutet. Hinten haben die Reifen durchgedreht und sich eingebuddelt. Ich hatte die Differentialsperre nicht eingelegt.



  

 

 


Nach erfolglosem Versuch den Wagen mit eigener Kraft aus der Rinne zu fahren, habe ich unsere Handseilwinde eingesetzt. Mit entsprechender Verlängerung an einem am Seeufer befundenen Baumstamm wurde sie fixiert. Ich habe die Winde betätigt und meine Frau den Jeep. Erfolglos, wahrscheinlich weil ich die Sperre immer noch nicht eingelegt hatte. Nicht lange kam ein Bosnier mit einem Mercedes G angefahren und fragte: „Braucht Ihr Hilfe“. Ja, war unsere Antwort. Da die Seilwindensperre sich unter der erzeugten Spannung nicht mehr lösen ließ, haben wir zunächst die Spannung aus dem Seil nehmen wollen und den Mercedes G vorne angebunden. Wir wollten dadurch eine Seilentspannung erwirken, um das Schleppseil vorne am Jeep wieder entfernen zu können. Der Mercedes G hat sich dann ebenfalls im weichen Schlick festgesetzt. Ergebnis: zwei festsitzende Geländewagen und eine Winde unter Spannung.


   

  


Er hat sich dann mit Hilfe seiner vorne fest montierten Seilwinde unter seinem Fahrzeug hindurch an unserem Jeep rückwärts befreien können. Ich habe dann den Splint des Schäkels mit einem Hammer gelöst und so den Jeep frei von der Handseilwinde bekommen. Nun konnten wir es korrekt angehen. Der Bosnier hat sich hinter unseren Jeep platziert und uns dann unter Zuschaltung unserer Differentialsperre aus dem Matsch gezogen.



   


Wir waren alle erleichtert, einschließlich der durch das Spektakel angezogene Schaulustige. „So, und nun ein Bier“, das war das Erste, was der Bosnier nach der Befreiung sagte. Mit Genuss tranken wir dann jeder eine Dose Bier aus unserer Kühlbox und er rauchte noch eine Zigarette mit Heike. Nachdem er für seinen Hilfseinsatz nichts haben wollte, schenkten wir ihm eine Packung Zigaretten und seinen zwei Kindern Haribo-Konfekt. Diese waren mit seiner Frau gemeinsam hinzugekommen, um zu schauen, was wir da so anstellen.

 

 Wir stellten uns danach für die Nacht oberhalb des Sees an eine überdachte Sitzgruppe. Ich entfernte den Matsch von der Innenseite der Felgen und den Bremsen, Duschte und genoss das Abendessen mit Heike.

 

 

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